Sicherheit neu denken: Wege zur Resilienz unserer Gesellschaft

„Ohne Sicherheit ist alles nichts“, betonte Bundesverteidigungsminister Pistorius kürzlich – ein Satz, der die zentrale Rolle von Sicherheit für unsere Freiheit und unseren Wohlstand auf den Punkt bringt. Doch Sicherheit erfordert mehr als die Aufstockung von Ausrüstung und Personal. Es braucht eine fundamentale Wende in unserem Denken, um als Gesellschaft resilient zu werden.

Die sicherheitspolitischen Vorzeichen haben sich stark verändert: Der Systemwettbewerb zwischen Demokratien und Autokratien wird immer intensiver, und die über Jahrzehnte gewachsene „Friedensdividende“ hat stark an Wert verloren. Diese Realität können und dürfen wir nicht ignorieren.

Ein möglicher Treiber für die dringend notwendige Gedankenwende könnte die aktuelle Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht sein. Doch das gelingt nur, wenn wir bereit sind, uns diesem Diskurs konstruktiv zu stellen. Die gesellschaftliche Akzeptanz für eine solche Maßnahme entsteht nicht von allein – wir müssen Mehrheiten überzeugen, und davon sind wir momentan noch weit entfernt.

Um die Bundeswehr stärker in der Gesellschaft zu verankern, brauchen wir neue Ansätze. Ein Vorschlag von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zeigt in die richtige Richtung: Sie plädiert dafür, Jugendoffiziere verstärkt in Schulen einzuladen und die besprochenen Themen im Unterricht vor- und nachzubereiten. Keine Werbeveranstaltungen, sondern ein ehrlicher und offener Dialog über die Rolle und Bedeutung der Bundeswehr. Solche Ansätze sind essenziell.

Darüber hinaus brauchen wir einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs, der die Grenzen des Machbaren und Notwendigen realistisch auslotet. Gleichzeitig sollten wir von erfolgreichen „Best Practice“-Beispielen aus anderen Ländern lernen und diese gewinnbringend adaptieren. Denn nur durch eine lernende, zeitgemäße Politik können wir die Herausforderungen unserer Zeit nachhaltig und überzeugend bewältigen.

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